Baumpflege das ganze Jahr ?!
Wussten Sie schon, dass man Bäume fast das ganze Jahr schneiden kann? Sie müssen also nicht bis zum Herbst, Winter oder Frühling warten.
Hier die Fakten:
Ob Bäume generell besser im Winter oder im Sommer beschnitten werden, ist ein viel diskutiertes Thema.
Lange Zeit war es üblich, Gehölze im Herbst oder Winter zu beschneiden. Diese Tradition kommt allerdings nicht von den Baumpflegern, sondern von den Landwirten. Die Baumpfleger übernahmen die Gewohnheit welcher Baumschnitt wann durchzuführen ist unreflektiert. Der wahre Grund für den Baumschnitt im Winter war allerdings, dass die Bauern während der Sommermonate schlichtweg keine Zeit für das Beschneiden der Hölzer hatten.
Moderne Erkenntnisse zeigen, dass ein Schnitt im Sommer für viele Bäume gesünder ist.
März bis September - ist nach neuestem wissenschaftlichen Stand der richtige Zeitpunkt für Schnittmaßnahmen, wie z. B. Totholzbeseitigung, Auslichtungsschnitt, Verkehrssicherheitsschnitt und Kroneneinkürzung.
Die Begründung liefert die Baumbiologie: Viele Bäume wurden durch falsche Schnittmaßnahmen krank. Die Folgen sind Faulherde im Stamm und dort nur schwer erkennbar. Für diese Bäume bedeutet das ein Sterben auf Raten.
Im Sommerhalbjahr ist das gesamte Zellsystem im Baum aktiv und kann sofort auf eine Verletzung durch Schnittmaßnahmen reagieren.
Wildwiese anstatt Rasen?!
Viele Menschen bevorzugen in ihrem Garten einen teppichartigen Rasen, der allerdings recht pflegeintensiv ist. Rasen wollen regelmäßig gemäht, gedüngt und gewässert werden. Zudem müssen Rasenbesitzer darauf achten, dass die Grünfläche nicht vermoost bzw. von Unkraut überwuchert wird.
Wer sich diese Arbeit nicht machen will, bevorzugt eine pflegeleichtere, natürliche Blumenwiese.
Wer sich statt eines Rasens für eine Wiese entscheidet, schlägt damit gleich mehrere Fliegen mit einer Klappe – und zwar buchstäblich. Denn Wiesen mit vielen verschiedenen Arten blühender Blumen und Kräutern locken zahlreiche Insekten und Kleintiere an, die den Schädlingen in Ihrem Garten auf ganz natürliche und nicht chemische Weise den Garaus machen. Wiesen sind eine Heimstatt für Bienen, Hummeln, Schmetterlingen, Igeln, Vögeln etc. und somit notwendig für die Erhaltung der Artenvielfalt. Ganz abgesehen davon, dass ein solches Blumenmeer im Sommer herrlich anzusehen ist und Sie nicht viel Arbeit damit haben.
Der Naturnahe Garten:
Bitte nicht zu aufgeräumt!
Die Nachrichten über den Rückgang von Singvögeln und Populationen von Insekten,
gepaart mit Hiobsbotschaften des Klimawandels lassen immer mehr Menschen über
ihre eigene Lebensweise nachdenken. Ein verändertes Bewusstsein zum Umgang
mit unseren Ressourcen klärt den Blick auf die Natur als schützenswerte
Lebensgrundlage. Das verändert bei Vielen auch den Blick auf den eigenen Garten.
Insekten- und tierfreundlich
Vor allem Insekten, besonders Bienen und Hummeln, spielen bei der Gestaltung des
eigenen Grundstücks mittlerweile eine wesentliche Rolle. Pflanzen, die die fleißigen
Bestäuber anziehen, stehen hoch im Kurs: Bienenweiden, auch
Bienentrachtpflanzen genannt, mit langer Blütezeit und hohem Gehalt an Nektar und
Pollen, werden immer häufiger in die Beete integriert.
Auch Gewächse, die anderen Insekten wie Marienkäfern oder Ohrwürmern einen
Platz zum Leben bieten, spielen eine größere Rolle. Galten vor allem letztere bisher
eher als „eklige Kneifer“, rückt nun ihre positive Eigenschaft als natürliche
Blattlausvertilger in den Vordergrund.
Ebenso sollen sich nun mehr Igel, Vögel und Eichhörnchen im Garten wohlfühlen
und das längst nicht mehr nur bei Familien mit kleinen Kindern. „Der Trend geht bei
vielen unserer Kunden in Richtung insektenfreundlicher, naturnaher Gestaltung“,
erlebt Gerald Jungjohann vom Bundesverband Garten-, Landschafts- und
Sportplatzbau (BGL) e.V. „Auch die Nachfrage nach ressourcenschonenden
Elementen, wie zum Beispiel einer automatischen Bewässerung, die aus
unterirdischen Regenwassertanks gespeist wird, steigt deutlich.“
Wie lässt sich ein naturnaher Garten realisieren?
Eine große Artenvielfalt und ein Verständnis für natürliche Kreisläufe sind wichtige
Voraussetzungen dafür, dass der naturnahe Garten seinen Besitzern – und auch der
Tierwelt – Freude macht. Ein Teich mit Wasserpflanzen und Gräsern im Uferbereich
lockt nicht nur Libellen und Vögel, sondern auch Frösche an. Eine Hecke aus
Vogelnährgehölzen wird für die Tiere zum wichtigen Unterschlupf und Nistplatz. Eine
Wildblumenwiese und ein Staudenbeet mit Gräsern haben ganzjährig Futter im
Angebot.
„Was in einem naturnahen Garten auf keinen Fall fehlen sollte, ist eine
Trockenmauer aus Natursteinen. Denn in ihren offenen Wandfugen finden Eidechsen
und Käfer Lebensraum und Zuflucht zur Überwinterung“, erklärt Gerald Jungjohann
vom BGL. „Besonders lebendig und auch schön wird es, wenn die Zwischenräume
mit robusten Gewächsen bepflanzt werden, die sich in dem kargen Umfeld
wohlfühlen.“
Kleine, intakte Biotope
Ist der naturnahe Garten einmal angelegt, dann reguliert er sich weitgehend selbst.
So ist er ein lebendiges und attraktives Statement und das Gegenteil einer intensiven
monokulturellen Landwirtschaft. „Naturnahe Gärten sind kleine, intakte Biotope!“,
weiß Jungjohann aus Erfahrung.
Zu viel Ordnung sollte man in solchen Arealen aber nicht erwarten, schließlich sind
es gerade die unaufgeräumten Orte wie ein Reisighaufen, der Kompost, Herbstlaub
oder das Totholz vom alten Apfelbaum, die den Gartentieren eine Heimat geben.
„Das trifft natürlich nicht jeden Geschmack“, weiß Gerald Jungjohann. „Dann raten
wir, sich auf bestimmte Bereiche zu beschränken und dort möglichst naturnah und
vielfältig zu gestalten. Auch auf die geliebten, gefüllten Rosen oder Dahlien müssen
Gartenbesitzer nicht verzichten. Ein guter Mix aus insektenfreundlichen Pflanzen und
schmückenden Gewächsen, die einfach schön fürs Auge sind, bietet immer noch
Mehrwert für die Tierwelt. Eins ist jedoch wesentlich: Vielfalt ist im naturnahen Garten
Trumpf.“
Wässern
Frisch gepflanzte Stauden und Gehölze verfügen noch nicht über genügend Wurzeln um das benötigte Wasser aus tieferen Bodenschichten aufnehmen zu können. Bis zum Einwurzeln sind die Pflanzen auf regelmäßige Wassergaben angewiesen. Hier gilt: Lieber einmal durchdringend wässern als mehrfach nur geringe Mengen Wasser ausbringen. Gießen Sie
Ihre Pflanzen, wie die Natur das mit einem Gewitter tut: mit einem Regner oder einer feinen Gießbrause. Wässern Sie bitte bei heißer Witterung unbedingt am frühen Morgen oder späten Nachmittag. Bei vollem Sonnenstand verdunstet mehr Wasser in der Luft, als die Pflanzen aufnehmen können. Der tatsächliche Wasserbedarf einer Pflanzung variiert je nach Bodenart und Zusammensetzung der Pflanzung. Sandige Böden benötigen mehr Wasser als sandig-lehmige Böden oder Tonböden. Die Pflanzung sollte auch noch im Wurzelbereich in einer Tiefe von ca. 20 cm ausreichend feucht sein. Kommt es zu eingerollten, schlappen Blättern oder gar zu vorzeitigem Laubfall, können die Pflanzen schon geschädigt sein und bedürfen noch intensiverer Pflege.
Folgende Wassermengen sollen Ihnen
als Richtwerte pro Wässerungsgang dienen:
Staudenflächen: ca. 5 Liter pro qm Pflanzfläche, entspricht ca. 1/4–1/2 Minute Gießzeit pro qm
Gehölzflächen: ca. 10–20 Liter pro Pflanze, entspricht ca. 1/2 Minute Gießzeit pro Stück
Bäume: ca. 50–100 Liter pro Baum, entspricht ca. 3 Minuten Gießzeit pro Stück
Bei Großbäumen müssen ggf. noch größere Wassergaben vorgesehen werden.
Die Zeitangaben beziehen sich auf einen »normalen« Gartenschlauch mit 1/2 Zoll Durchmesser.
Immergrüne Gehölze (Koniferen, Rhododendren, Buchs, Kirschloobeer usw.) müssen auch im Winter regelmäßig gewässert werden.
Düngen
Stauden und Gehölze werden in regelmäßigen Abständen, etwa in der Zeit von Anfang April bis Ende Juli, idealerweise mit organisch-mineralischen Langzeitdüngern gedüngt. Danach sollte nicht mehr gedüngt werden, damit die Pflanzen ausreifen können.
Im guten Fachhandel oder bei Ihrem Landschaftsgärtner erhalten Sie eine breite Auswahl an geeigneten Spezialdüngern sowie eine auf die jeweiligen Pflanzen ausgerichtete Fachberatung.
Der Dünger sollte großflächig ausgebracht und oberflächlich eingearbeitet werden.
Um Pflanzenschäden zu vermeiden, sollten keine schnell wirkenden Dünger eingesetzt werden. Die Produktanleitung der einzelnen Dünger ist strikt einzuhalten.
Gehölzschnitt
Beim Gehölzschnitt beschränken Sie sich bei der ersten Pflege bitte nur auf das Entfernen abgebrochener oder abgestorbener Zweige und Äste. Bei Blütenpflanzen sollten lediglich die verwelkten Blüten entfernt werden. Den jährlichen, fachgerechten Schnitt lassen Sie von Ihrem Landschaftsgärtner ausführen.
Unkraut
Die Pflanzflächen sind von Wildkräutern (Unkraut) freizuhalten, da diese unerwünschten Kräuter und Gräser den neu gesetzten Pflanzen Wasser, Licht und Luft wegnehmen können. Wir raten, das Erdreich regelmäßig zu lockern und Wildwuchs zu entfernen. Das Lockern verhindert die Keimung des Unkrauts und senkt die Verdunstung. Achten Sie darauf, dass Sie flach hacken, damit keine Wurzeln beschädigt werden und somit das Anwachsen der Pflanzen gestört wird. Auf den Pflanzflächen kann eine Mulchschicht von ca. 3–5 cm Stärke aufgebracht werden. Dabei dürfen allerdings keine oberirdischen Pflanzenteile bedeckt werden. Als Mulchmaterial wird Rindenhumus, Rindenmulch o. ä. verwendet. Durch das Abdecken mit Mulchmaterial wird unerwünschtes Unkraut am Keimen gehindert und das natürliche Bodenleben gefördert. Zudem wird das Austrocknen des Bodens verhindert.
Zu beachten ist hierbei jedoch, dass bei Wässerungsgängen ein Teil des Wassers von der Mulchschicht aufgenommen wird. Auch ein Teil des ausgebrachten Düngers wird von der Mulchschicht »verbraucht« und muss entsprechend ergänzt werden.
Rasenpflege
Wann den Rasen bewässern?
Sollten Sie Ihren Rasen gerade eben erst verlegt haben, ist es ganz wichtig, die ersten Wochen sehr viel Wasser zu geben. Dies ist notwendig, damit die Wurzeln auch gut anwachsen. Der Rasen kann zu jeder Uhrzeit bewässert werden, auch mittags in der prallen Sonne. Wenn der Rasen anfängt auszutrocknen, verfärbt er sich leicht bläulich. Warten Sie dann nicht bis zum Sonnenuntergang, es kann dann schon zu spät sein.
Wie lange den Rasen bewässern?
Bewässern Sie lieber ein Mal pro Woche den Rasen reichlich (mindestens eine halbe Stunde), als jeden Tag nur kurz. Frisch verlegter Rasen braucht vor allem in der Anwachsphase mehr Wasser als Rasen, der schon eine Weile liegt. Deshalb sollte er jeden Tag ein paar Stunden lang bewässert werden. Rasen, der schon lange liegt, kann Wurzeln bis zu 10 cm haben. Die ersten Austrocknungserscheinungen entstehen deshalb auch viel später. Unabhängig davon wie lange Ihr Rasen liegt, ist es immer besser derbAustrocknung vorzubeugen! Unkraut und Krankheiten haben so weniger Möglichkeiten sich zu entwickeln.
Rasen-Kalender
Januar – Februar – März
Der Rasen reagiert empfindlich wenn Sie ihn im
Winter betreten. Bitte vermeiden Sie das bei Frost!
April – Mai – Juni
Dies sind die Wachstumsmonate Ihres Rasens!
Rasenpflege ist in nun also sehr wichtig. Mähen Sie in dieser Zeit den Rasen 2 Mal pro Woche und dann nicht kürzer als 3 cm. Bewässern Sie auch ausreichend, denn der Boden kann in dieser Jahreszeit schnell austrocknen. Im Mai sollten Sie den Rasen außerdem wieder düngen. Tun Sie das am besten an einem regnerischem Tag und achten Sie auf die Dosierung!
Juli – August – September
Sobald es sommerlich warm wird, raten wir Ihnen Ihren Rasen auf 4 cm zu mähen. Ihr Rasen kann die Hitze dann besser vertragen. Bewässern Sie ausreichend!
Im Juli und September können Sie wieder düngen. Außerdem können Sie im September die
Rasenabnutzung des Sommers reparieren. Sähen Sie kahle Stellen nach oder verlegen Sie neuen Rollrasen. Der Monat September eignet sich äußerst gut für das Verlegen von neuem Rasen.
Oktober – November – Dezember
Bereiten Sie Ihren Rasen auf den Winter vor! Oktober ist der letzte Monat, in dem Sie Ihren Rasen düngen sollten. Nehmen Sie eine niedrige Dosierung. Im November müssen dann die meisten Blätter entfernt werden.
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